O Camiño dos Faros ist galizisch und bedeutet: Der Leuchtturm Weg

von Frank Geib

Der Name „O Cami­ño dos Faros“ ist gali­zisch und bedeu­tet: „Der Leucht­turm Weg“, da man an jedem Etap­pen Ende einen Leucht­tum an der Cos­ta da Mor­te (Todes­küs­te) erreicht, die ihren Namen von zahl­rei­chen Schiffs­un­glü­cken bekom­men hat. Nach­dem ich 2019 den Cami­no Pri­mi­tivo über Hos­pi­ta­les gegan­gen bin, dach­te ich eigent­lich den anstren­gends­ten Cami­no geschafft zu haben, aber der Leucht­turm­weg ist weit­aus schwie­ri­ger, gefähr­li­cher und phy­sisch anspruchs­vol­ler und man soll­te die­sen daher auch nicht allei­ne gehen. Eigent­lich ver­dient die­ser daher auch nicht die Bezeich­nung: „Cami­no“, son­dern müss­te eigent­lich „Leucht­turm-Pfad“  hei­ßen, wel­che erst steil hin­auf bis zu den Fel­sen füh­ren, die wie Foto 1 und 2 zei­gen zu durch­klet­tern sind, um dann wie­der auf Foto 3 und 4 steil in Rich­tung Meer abzu­fal­len, um sich dann z.B. dem Leucht­turm Ron­cu­do (Foto 5) zu nähern. Belohnt wird man unter­wegs durch spek­ta­ku­lä­re Aus­sich­ten auf das toben­de Meer gemäß Foto 6 und wun­der­schö­ne Bli­cke auf vie­le schö­ne Strän­de wie auf Foto 7, wel­che man dann teil­wei­se zu über­que­ren hat. Foto 8 habe ich daher den Namen gege­ben: mei­ne ein­sa­men Spu­ren im Sand. Für spi­ri­tu­el­le Momen­te auf dem Weg sor­gen vie­le Kreu­ze wie auf Foto 9, die an Schiffs­un­glü­cke mit ertrun­ke­nen See­leu­ten erinnern.

Der Cami­ño dos Faros führt über ca. 200 meist anspruchs­vol­le Kilo­me­ter in 10 Tages­etap­pen von Mal­pi­ca, das gut 50 km west­lich von A Coru­ña liegt, zum Kap Finis­terre. Durch stei­le Auf- und Abstie­ge schaff­te ich oft nur einen Stun­den­durch­schnitt von 2 km. Die Wege und Pfa­de sind durch grü­ne Punk­te und Pfei­le mar­kiert, die zum Teil schwer zu fin­den sind. Pad­re Ernes­to in Güe­mes hat mir vor eini­gen Jah­ren mit auf dem Weg gege­ben, ich sol­le alle mei­ne Sin­ne zum „navi­gie­ren“ benut­zen und auf Goog­le Maps ver­zich­ten. Auf dem Cami­ño dos Faros hat es mir jedoch gehol­fen, dass ein jun­ger spa­ni­scher Wan­de­rer mit Wiki­loc den rich­ti­gen Weg ein­schlug, den ich sonst so nicht gegan­gen wäre. Erst in Muxia gibt es die 1. Her­ber­ge auf dem Weg, aber die klei­nen Pen­sio­nen sind sau­ber und preis­wert. Abends aß ich immer sehr güns­tig Fisch in klei­nen Bar-Cafés mit dem Höhe­punkt in Cor­me, wo es die welt­weit ein­ma­li­ge Spe­zia­li­tät PERCEBES (Enten­mu­scheln) gibt, für die Fischer ihr Leben ris­kie­ren, wenn sie die­se von den schrof­fen Mee­res­klip­pen abkrat­zen. Auf dem gesam­ten Weg habe ich nur einen spa­ni­schen Pil­ger getrof­fen und sonst nur spo­ra­disch Tages­aus­flüg­ler in der Nähe der Leucht­tür­me oder an einem Wochen­en­de eine Grup­pe jun­ger Spa­ni­er. Von Finis­terre bin ich dann den Cami­no nach Sant­ia­go in umge­kehr­ter Rich­tung gegangen.